Finanzen

Finanzkommentar (ebs Energie AG)

Stromproduktion

Die Muotakraftwerke produzierten im vergangenen Geschäftsjahr 213 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) Strom. Im Vergleich zur Vorjahresproduktion von 226.5 Mio. kWh ist dies eine Abnahme um sechs Prozent. Auch gegenüber dem langjährigen Mittel von rund 220 Mio. kWh ist das Ergebnis unterdurchschnittlich. Die erste Schneeschmelze fand bereits im Februar 2021 statt. Die Frühlingschmelze startete etwas zögerlich, so dass die Produktionsmonate März bis Mai unterdurchschnittlich ausfielen.

Mittlerweile haben die Einspeisungen aus den regionalen Kleinkraftwerken eine recht bedeutende Grösse erreicht. Im Geschäftsjahr 2021 lieferten diese Kleinkraftwerke 7.2 Mio. kWh Strom. Der entsprechende ökologische Mehrwert konnte grösstenteils gegen Entschädigung gesichert werden. Bei einer Ende 2020 installierten Photovoltaikleistung von acht Megawatt (MW) wurden 2021 5.2 Mio. kWh Solarstrom abgegeben.

Erfolgsrechnung

Aufgrund eines höheren Stromabsatzes und der grossen Preisschwankungen auf den Energiemärkten ist der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen auf 53.2 Mio. Franken (Vorjahr: 46.4 Mio. Franken) angewachsen. Der Betriebsaufwand ist dementsprechend gegenüber dem Vorjahr ebenfalls stark angestiegen und beträgt neu 50.4 Mio. Franken. Darin enthalten ist auch eine Zunahme des Personalaufwands.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern liegt bei 2.8 Mio. Franken. Nach Verrechnung von Finanz- und Immobilienerfolg sowie einem Steueraufwand von 0.4 Mio. Franken resultiert ein Jahresgewinn von rund 2.8 Mio. Franken.

Bilanz

Das Anlagevermögen (inkl. nicht einbezahltes Aktienkapital) liegt bei 85.2 Mio. Franken und entspricht 70.3 Prozent der Bilanzsumme. Der bilanzierte Wert der Beteiligungen hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert und liegt bei 11 Mio. Franken. Das Umlaufvermögen beträgt 36 Mio. Franken. Der Bestand an flüssigen Mitteln inklusive Festgeld betrug am Bilanzstichtag 22.8 Mio. Franken. Der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme von 121.2 Mio. Franken liegt bei 29.7 Prozent.

Die Reserven haben sich auch im vergangenen Geschäftsjahr nochmal leicht erhöht und belaufen sich nun auf 36.5 Mio. Franken. Das Eigenkapital mit einem Bestand von 55.6 Mio. Franken entspricht 45.9 Prozent der Bilanzsumme. Der Anteil des Fremdkapitals an der Bilanzsumme beträgt 54.1 Prozent und liegt bei 65.6 Mio. Franken.

Risikobeurteilung

Der Verwaltungsrat hat sich aufgrund einer unternehmensspezifisch erstellten Risikomatrix mit den für den ganzen Konzern wesentlichen Risiken auseinandergesetzt und wo nötig Massnahmen beschlossen. Mit den im IMS-Prozess (Integriertes-Management-System) definierten Massnahmen wie z. B. ISO-Zertifizierung, IKS-Audit usw. werden die Risiken laufend überwacht und bewertet. Die jeweiligen auch von extern durchgeführten Audits bestätigen, dass die Massnahmen zweckmässig sind und eingehalten werden.

Aussichten 2022

Für das Geschäftsjahr 2022 ist bereits wieder einiges geplant. Neben diversen Arbeiten zum Unterhalt und zu Erneuerungen an Kraftwerk- und Verteilanlagen stehen verschiedene weitere Projekte in den Startlöchern oder sind schon gestartet. Im Bereich der Digitalisierung läuft bereits die Umsetzung der ersten Phasen eines Grossprojekts. Zudem ist das neue Kraftwerkleitsystem nun in Betrieb und auch mit dem Smart-Meter-Rollout geht es planmässig voran.

Wie vorgesehen erfolgte im Herbst 2021 die zweite öffentliche Auflage der Umweltverträglichkeitsprüfung zur Konzessionserneuerung. Gleichzeitig sind auch die Projekte zur Sanierung Wasserkraft, Schwall/Sunk, Fischwanderung und Geschiebetrieb öffentlich aufgelegt worden. Obwohl gegen alle Projekte von Seiten der Umweltverbände Einsprache erhoben wurde, wird davon ausgegangen, dass insbesondere mit den Projekten zur Sanierung Wasserkraft zeitnah gestartet werden kann.

Ein weiteres grösseres Unterhaltsprojekt stellt die Sanierung der Druckleitung im Schrägschacht Glattalp-Sahli dar. Die Projektierung der Arbeiten ist praktisch abgeschlossen. Als nächster Schritt erfolgt die definitive Auswahl der Sanierungsvariante, dann die Ausschreibung der Arbeiten, sodass im Herbst 2022 mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann.

Die Einspeisung der in den Muotakraftwerken produzierten Energie erfolgt über eine NE3-Leitung (50 kV) welche vom Kraftwerk Sahli bis zur Unterstation der Swissgrid in Ingenbohl führt. Diese Leitung ist mittlerweile mehr als 60 Jahre alt. Es ist vorgesehen, in einem ersten Schritt das Teilstück Sahli-Bisisthal zu erneuern. Die Planungsarbeiten sind auch hier soweit fortgeschritten, dass im Geschäftsjahr 2022 mit dem Bewilligungsverfahren gestartet werden kann.