ebs Erdgas + Biogas AG
Die ebs Energie AG gestaltet das Gasnetz aktiv und zukunftssicher: Der Fokus liegt auf erneuerbaren Energien wie Biogas und synthetischem Gas. Um die Transformation erfolgreich zu meistern, passen wir uns kontinuierlich an gesetzliche Vorgaben und technologische Entwicklungen an.
Das Jahr in Kürze
Die grösste Herausforderung
Witterungsbedingungen erschwerten 2024 den Leitungsbau. Dennoch konnten wir Projekte wie die Umleitung der HD-Leitung in Lauerz oder die Leitungserneuerungen an der Gersauer- und Schwyzerstrasse in Brunnen erfolgreich vorantreiben und teilweise abschliessen.
Der grösste Erfolg
Die LoRa-Technologie sorgt für mehr Transparenz und eine verbesserte Analyse des Gasverbrauchs. Inzwischen konnten alle gasversorgten Liegenschaften in den Konzessionsgemeinden sowie im Bezirk Küssnacht mit Funkmodulen ausgerüstet werden.
Die grösste Überraschung
2024 mussten unsere Fachleute fünfmal aufgrund von Unachtsamkeiten von Tiefbauunternehmen ausrücken, da maschinell beschädigte Gasleitungen unkontrollierte Gasaustritte verursachten. Dank des schnellen und professionellen Einsatzes unserer Monteure wurden alle Vorfälle sicher und ohne Gefahr behoben.

Emanuel Föhn
Bereichsleiter Erdgas + Biogas
Zielnetzplanung: Stabilität und Nachhaltigkeit im Fokus
Das Gasnetz der ebs Energie AG wurde erst in diesem Jahrhundert aufgebaut. Es ist daher – auch im Vergleich zu vielen anderen Regionen – noch sehr jung. Deswegen sind in den nächsten zwanzig Jahren keine Stilllegungen geplant. Für unsere Kundinnen und Kunden bedeutet dies, dass sie ihre Heizungen und Kochherde bis zum Ende ihrer Lebensdauer weiter nutzen können. Für unsere Industriekunden planen wir auch langfristig die Aufrechterhaltung der Gasversorgung.
Die Zweckmässigkeit des definierten Zielnetzes hängt stark vom Verbleib der Prozessgaskunden und ihren Bedürfnissen und Plänen in Bezug auf die Energieversorgung ab. ebs verstärkt daher den Dialog mit den betreffenden Kundinnen und Kunden – etwa im Zusammenhang mit dem Bedarf an erneuerbaren Gasen.
Starke Partnerschaften für sichere Gasversorgung
Die Schweiz verfügt über keine eigenen Gasspeicher und ist daher auf Importe aus den Nachbarländern angewiesen. Durch das Gas-Solidaritätsabkommen stellt sie sicher, dass im Falle einer Knappheit systemrelevante Bereiche sowie Kleinkunden weiterhin mit Gas versorgt werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Transitpipeline zwischen Deutschland und Italien, die der Schweiz eine starke Verhandlungsposition verschafft. Im Rahmen des Solidaritätsabkommens mit Deutschland und Italien sowie des Gaskrisenmanagements sollen zudem gesetzliche Lücken geschlossen werden, um die Versorgungssicherheit langfristig zu stärken.
Schutz vor Cyberangriffen
Ab dem 1. Juli 2025 sind die Gasversorger per Bundesverordnung zu verschiedenen Cybersicherheitsmassnahmen verpflichtet. Grundlage dafür ist der IKT-Minimalstandard G1008 des Bundes. Dieser bietet ein Rahmenwerk, damit sich die Versorger auf einem angemessenen Sicherheitsniveau gegen Angriffe sowie Fehlmanipulationen schützen und sich im Falle eines Vorfalls möglichst rasch wieder erholen können.
Gesicherte Gasversorgung – trotz globalen Krisen
Internationale Krisen und geopolitische Spannungen sorgen weiterhin für Unsicherheiten im Gashandel. Konflikte wie der anhaltende Krieg in der Ukraine, Spannungen zwischen China und den USA sowie die Lage im Nahen Osten beeinflussen die Energiepreise in der Schweiz. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) verfolgt die globalen Entwicklungen genau, insbesondere die Gaslieferungen von Russland nach Österreich und das mögliche Ende des Gastransits durch die Ukraine. Trotz dieser Unsicherheiten sieht das BWL derzeit keine Gefährdung der Gasversorgung in der Schweiz. Die Versorgungssicherheit bleibt stabil.
Turbulentes Wetter, stabiler Gasverkauf
Das Wetter in der Schweiz war zu Beginn des Jahres von anhaltender Nässe und wenig Sonnenschein geprägt. Auch im Juni blieb der Sommer zunächst aus, während Unwetter, Erdrutsche und Hochwasser die Schlagzeilen dominierten. Erst in der zweiten Jahreshälfte stabilisierte sich das Wetter, mit besonders milden Temperaturen im Oktober. Trotz dieser Wetterkapriolen verzeichnete der Gasverkauf eine Absatzsteigerung von 42,11 GWh auf 43,46 GWh.
Biogas für die Zukunft
Um erneuerbare Gase stärker in die Dekarbonisierung der Schweiz einzubinden, prüft der Bundesrat die Anrechnung ausländischer Biogase. Eine erfolgreiche Energiewende erfordert nicht nur eine höhere inländische Produktion, sondern auch den Zugang zu Biogas aus den Nachbarregionen, um die Transformation wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. Seit dem 1. Januar 2025 müssen sowohl die schweizerische Produktion als auch der Import erneuerbarer Treib- und Brennstoffe im Herkunftsnachweissystem (HKN-System) erfasst werden. Dadurch erhalten Haushalte und Unternehmen die Möglichkeit, gezielt Biogas zu nutzen und ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren.
Im laufenden Geschäftsjahr verkaufte die ebs Erdgas + Biogas AG insgesamt 4,9 GWh Biogas (Vorjahr: 6,04 GWh).
Biogasverpflichtung aufgehoben
Seit 2003 verpflichtete sich die Gaswirtschaft, einen Mindestanteil von 10 Prozent Biogas im als Treibstoff genutzten Gas zu garantieren – 2020 wurde dieser Anteil auf 20 Prozent erhöht. Trotz intensiver Branchenbemühungen und staatlicher Fördermassnahmen ist die Nachfrage nach Gas als Treibstoff in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Aufgrund dieser Entwicklung beschlossen die Mitglieder des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) an der Generalversammlung 2024, die bisherige Verpflichtung zur Einhaltung eines Mindestanteils von Biogas im Treibstoff aufzuheben.
Der Gasabsatz verzeichnete eine leichte Zunahme. An der Tankstelle in Brunnen wurden 34 146 Kilogramm (Vorjahr: 30 490 Kilogramm) Erdgas getankt. Der Biogasanteil liegt aktuell bei 20 Prozent.
Digitalisierung der Gasnetze abgeschlossen
Trotz schwieriger Witterungsbedingungen wurden zentrale Projekte wie die Umleitung der HD-Leitung in Lauerz sowie die Leitungserneuerungen in der Gersauerstrasse und Schwyzerstrasse Brunnen erfolgreich umgesetzt. Parallel dazu erfolgte die flächendeckende Installation von LoRa-Zählern. Diese Geräte ermöglichen eine präzise Erfassung und Übermittlung von Verbrauchsdaten. Mittlerweile sind alle gasversorgten Gemeinden vollständig mit Funkmodulen ausgestattet.

Wasserversorgung weiter ausgebaut
Der Ausbau unseres noch jungen Geschäftssegments im Bereich Wasserversorgung verlief planmässig. 2024 konnten wir über 1000 Stunden für Betriebsführung, Leitungsverlegungen und die Instandhaltung von Netzen und Anlagen an Kunden verrechnen. Dafür standen ein Brunnenmeister und zwei ausgebildete Wasserwarte im Einsatz, um mehrere Wasserversorgungen zuverlässig zu betreuen.

Systematische Risikobewertung
Neu werden Risiken im Managementsystem QM-Pilot erfasst und dokumentiert. Die Risikobeurteilung identifiziert Faktoren, die die Entwicklung des Unternehmens massgeblich beeinflussen können. Relevante Risiken werden kontinuierlich überwacht, nach Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenausmass bewertet und durch gezielte Massnahmen minimiert. Der Verwaltungsrat hat die Risikobeurteilung gemäss OR Art. 663b, Ziff. 12 geprüft und beschlossen.
Branchenübergreifender Austausch: Einblick in den Trendträff
Beim 11. Trendträff vom 24. Oktober 2024 im Tierkrematorium Rosengarten AG diskutierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Gewerbe und Wirtschaft die Bedeutung und zukünftigen Herausforderungen des Verteilnetzes. Ein zentrales Thema war die Frage, wie die ebs Erdgas + Biogas AG die Transformation zu erneuerbarer und klimafreundlicher Energie gestaltet.
Bei der Führung durch das Tierkrematorium Rosengarten AG zeigte sich, dass sich immer mehr Tierbesitzer Gedanken über einen würdevollen Abschied ihrer Tiere machen. Der Wunsch nach einem würdevollen Abschied rückt zunehmend in den Fokus. Den Abschluss des Events bildete ein reger Austausch beim gemeinsamen Apéro.
