Finanzen
Finanzkommentar (ebs Energie AG)
Stromproduktion
Der aussergewöhnlich trockene Sommer 2022 führte dazu, dass die Produktion der Muotakraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 11 Prozent zurückgegangen ist. Gesamthaft sind somit nur rund 188.7 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) Muotastrom produziert worden. Auch gegenüber dem langjährigen Mittel von rund 220 Mio. kWh ist das Ergebnis fast historisch tief.
Das Jahr begann aufgrund der Schneeschmelze und einigen Niederschlägen sehr gut. Die Produktion in den Sommermonaten war aufgrund der Trockenheit sehr tief, was auch trotz vermehrten Niederschlägen im Herbst nicht mehr aufgeholt werden konnte.
Die Einspeisungen aus den regionalen Kleinkraftwerken, insbesondere auch aus den vielen Photovoltaikanlagen, steigen kontinuierlich an und liegen aktuell bei 9.5 Mio. kWh. Der entsprechende ökologische Mehrwert konnte grösstenteils gegen Entschädigung für ebs gesichert werden. Die gesamthaft installierte Photovoltaikleistung betrug Ende des vergangenen Geschäftsjahres 11.5 Megawatt (MW).
Erfolgsrechnung
Die grossen Verwerfungen, insbesondere in der zweiten Hälfte des vergangenen Geschäftsjahres, haben auch in unserer Erfolgsrechnung Spuren hinterlassen. Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen beträgt 74.3 Mio. Franken (Vorjahr 53.2 Mio. Franken). Dementsprechend ist auch der Betriebsaufwand stark angewachsen und beträgt neu 72.4 Mio. Franken. Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr in etwa gleichgeblieben.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern liegt bei 1.9 Mio. Franken. Nach Verrechnung von Finanz- und Immobilienerfolg sowie einem Steueraufwand von rund 0.2 Mio. Franken resultiert ein Jahresgewinn von rund 2.2 Mio. Franken.
Bilanz
Das Anlagevermögen (inklusive nicht einbezahltes Aktienkapital) liegt bei 84.1 Mio. Franken und entspricht 69 Prozent der Bilanzsumme. Der bilanzierte Wert der Beteiligungen hat sich gegenüber dem Vorjahr verändert und liegt neu bei rund 11.2 Mio. Franken. Grund dafür sind die neu gegründeten Gesellschaften ebs Wasserstoff AG und Käppeli Wasserstoff AG sowie die Absorption der Girsberger Software GmbH in die Girsberger Informatik AG.
Das Umlaufvermögen beträgt 37.9 Mio. Franken. Der Bestand an flüssigen Mitteln inklusiv Festgelder betrug am Bilanzstichtag 21.6 Mio. Franken. Der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme von 121.9 Mio. Franken liegt bei 31.0 Prozent.
Die Reserven haben sich auch im vergangenen Geschäftsjahr erhöht und belaufen sich neu auf 38.1 Mio. Franken. Das Eigenkapital mit einem Bestand von 56.5 Mio. Franken entspricht 46.3 Prozent der Bilanzsumme. Der Anteil des Fremdkapitals an der Bilanzsumme beträgt 53.7 Prozent und liegt neu bei 65.5 Mio. Franken.
Risikobeurteilung
Der Verwaltungsrat hat sich aufgrund einer unternehmensspezifisch erstellten Risikomatrix mit den Risiken auseinandergesetzt, die für den ganzen Konzern wesentlich sind, und wo nötig Massnahmen beschlossen. Mit den im IMS-Prozess (Integriertes Management-System) definierten Werkzeugen, wie zum Beispiel der ISO-Zertifizierung oder dem IKS-Audit, werden die Risiken laufend überwacht und bewertet. Die jeweiligen auch von extern durchgeführten Audits bestätigen, dass die Massnahmen zweckmässig sind und eingehalten werden.
Aussichten 2023
Die Herausforderungen für das Geschäftsjahr 2023 sind ebenfalls wieder beachtlich. Neben diversen Arbeiten zum Unterhalt und zur Erneuerung von Kraftwerk- und Verteilanlagen sind verschiedene weitere Projekte bereits gestartet worden. Namentlich handelt es sich dabei um den Ersatz der 50-Kilovolt-Freileitung zwischen Sahli und Bisisthal sowie auch um die Sanierung des Schrägschachtes inklusive der Druckleitung des Kraftwerks Sahli-Glattalp. Aktuell wird das Bauprojekt bearbeitet und die Ausschreibungsunterlagen erstellt. Geplant ist mit den ersten Sanierungsarbeiten im Herbst oder Winter 2023/24 zu beginnen.
Im Bereich der Digitalisierung sind die ersten Teilprojekte praktisch abgeschlossen. Im Laufe des Geschäftsjahres 2023 erfolgt die Einführung eines neuen ERP-Systems. Ebenfalls ist die Einführung eines neuen Qualitätsmanagement-Systems sowie die Erneuerung des Sitzungsmanagement-Tools vorgesehen.
Das Projekt Konzessionserneuerung Muotakraftwerke sowie die Sanierung Wasserkraft kommen langsam aber sicher auf die Zielgerade. Die Einspracheverhandlungen mit den Umweltverbänden kommen gut voran und es zeichnet sich für beide Seiten eine annehmbare Lösung ab. Parallel dazu erfolgen aktuell unter der Leitung des Bezirks Schwyz die Ausformulierung der Konzessionsverträge sowie die gegenseitigen Abstimmungen zwischen den Konzedenten (Bezirk Schwyz, Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK), Genossame Muotathal sowie der Korporation Uri).
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