Finanzen
Finanzkommentar (ebs Energie AG)
Produktion
Die Muotakraftwerke produzierten im vergangenen Geschäftsjahr 212.7 Millionen Kilowattstunden (Mio. kWh) Strom. Im Vergleich zur Vorjahresproduktion von 214.4 Mio. kWh ist dies eine Abnahme um 0.8 Prozent. Auch gegenüber dem langjährigen Mittel von rund 220 Mio. kWh ist das Ergebnis zwar unterdurchschnittlich. Im Hinblick auf den dreieinhalbmonatigen Stillstand des Kraftwerkes Wernisberg in Folge Sanierungsarbeiten ist die Produktion jedoch erfreulich.
Die Schneeschmelze startete im März kontinuierlich und wurde im Mai durch einen Kälteeinbruch etwas gedämpft. Nach durchschnittlichen Sommermonaten war die Produktion im Oktober dank guten Niederschlagsphasen überdurchschnittlich. So konnte ebs auch mit dem revisionsbedingten Stillstand des Kraftwerkes Wernisberg 2019 eine praktisch durchschnittliche Produktion erreichen.
Erfolgsrechnung
Der Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen liegt neu bei 48.1 Mio. Franken (Vorjahr: 49.4 Mio. Franken). Der Betriebsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr gesunken und liegt nun bei 45.8 Mio. Franken. Dies begründet sich mit den geringeren Aufwendungen für die Strombeschaffung sowie für Material und Fremdleistungen. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern beträgt 2.3 Mio. Franken. Nach Verrechnung von Finanzaufwand und -ertrag sowie Steuern und Erfolg aus nicht betrieblichen Immobilien resultiert wie im Vorjahr ein Jahresgewinn von 2.6 Mio. Franken.
Bilanz
Das Anlagevermögen (inklusive nicht einbezahltes Aktienkapital) liegt bei 87 Mio. Franken und entspricht 73 Prozent der Bilanzsumme. Der bilanzierte Wert der Beteiligungen beträgt nach Abzug der Wertberichtigungen 11 Mio. Franken und ist gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben.
Das Umlaufvermögen liegt bei 32.2 Mio. Franken. Der Bestand an flüssigen Mitteln betrug am Bilanzstichtag 15.4 Mio. Franken. Der Anteil des Umlaufvermögens an der Bilanzsumme von 119.2 Mio. Franken liegt bei 27 Prozent.
Die Reserven haben sich wiederum leicht erhöht und liegen neu bei 34.8 Mio. Franken. Das Eigenkapital mit einem Bestand von 53.6 Mio. Franken entspricht 45 Prozent der Bilanzsumme. Der Anteil des Fremdkapitals an der Bilanzsumme beträgt 55 Prozent und liegt bei 65.6 Mio. Franken.
Risikobeurteilung
Der Verwaltungsrat hat sich aufgrund einer unternehmensspezifisch erstellten Risikomatrix mit den für den ganzen Konzern wesentlichen Risiken auseinandergesetzt und wo nötig Massnahmen beschlossen. Mit den im IMS-Prozess (Integriertes Managementsystem) definierten Massnahmen wie beispielsweise ISO-Zertifizierung, IKS-Audit usw. werden die Risiken laufend überwacht und bewertet. Die Massnahmen sind zweckmässig und werden eingehalten.
Aussichten 2020
Die öffentliche Auflage des Gesuchs für die Konzessionserneuerung der Muotakraftwerke hat zu Einsprachen geführt, insbesondere der Umweltverträglichkeitsbericht (UVB). Ein Teil der Einsprechenden bemängelt, dass ökologischen Gesichtspunkten zu wenig Rechnung getragen werde. Der andere Teil kritisiert genau das Gegenteil, dass nämlich den ökologischen Massnahmen zu viel Bedeutung beigemessen werde. Positiv gesehen heisst das, dass es ebs gelungen ist, ein ökologisch ausgeglichenes Projekt vorzulegen.
Mit drei der vier Einspracheparteien konnte eine Lösung gefunden werden. Mit den Umweltverbänden sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Parallel zur Konzessionserneuerung laufen die Verhandlungen zur Restwassersanierung und zur Sanierung Wasserkraft. Diese drei Verfahren müssen nicht nur technisch, sondern auch in Bezug auf die Einsprache- und Bewilligungsverfahren koordiniert werden.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die neue Betriebszentrale Muotakraftwerke in Muotathal bezogen. 2020 wird geprägt sein durch die stetige Optimierung der Betriebsabläufe. Ebenfalls ist der Wechsel von den herkömmlichen Stromzählern zu den sogenannten Smart Meter angelaufen. Intern wurde eine Projektgruppe eingesetzt, welche den Rollout vorbereitet. 2020 wird die öffentliche Ausschreibung erfolgen.
2019 haben sich Verwaltungsrat und Geschäftsleitung intensiv mit der Überarbeitung der Strategie auseinandergesetzt. Diese wurde im Dezember vom Verwaltungsrat verabschiedet und der Umsetzungsplan festgelegt.
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